Liebesfilme
Nicht selten passiert es, dass wir auf dem Gehweg oder in der U-Bahn Wortfetzen von unseren Mitmenschen vernehmen und häufig Zeuge davon werden, wie sich diese um das Thema der Liebe drehen. "Er hat sie verlassen ...", können wir dann und wann vernehmen, aber auch Sätze wie "Wusstest du, dass x mit y neuerdings zusammen ist?". Das zeigt, inwiefern die Liebe ein fester Bestandteil unseres Lebens ist - nicht lediglich auf individueller Ebene, sondern auch in kultureller Hinsicht. Dem Thema Liebe haben sich unterschiedliche Kulturtechniken angenommen. So füllt die Liebe unzählige Unterhaltungs- und Fachbücher, die es zu großer Berühmtheit gebracht haben. Tagtäglich werden wir Zeuge davon, wie auch die Musikszene hiervon Gebrauch macht und Menschen in aller Welt es sichtlich genießen, den Klängen der Liebe aufmerksam zu lauschen. Auch der Film bzw. das Kino lebten von Beginn an von der Liebe. Romantische Filme haben eine ganze Ära geprägt.
Das Kino und die Liebe
Das Kino wäre ohne die Liebe nicht so erfolgreich. Lesen wir uns heute das Kinoprogramm durch, dann handelt ein Großteil der vorgestellten Filme von der Liebe in ihren verschiedenen Spielarten - mal als Nebenstrang in einem Horrorfilm, ein anderes Mal als Hauptstrang in einem romantischen Liebesfilm oder einer Liebeskomödie.
Zu Beginn ging es noch nicht so offen und liberal zu, wie es heutzutage der Fall ist. So hat schon die Darstellung einer Umarmung in dem Film "Der Kuß" (1896) von William Heise große Aufruhr zur Folge gehabt. Hollywood hat sich jedoch diesem Thema verschrieben und im Laufe der Jahre zahlreiche Schauspieler zu Stars gemacht und erfolgreich vermarktet. Erinnern wir an dieser Stelle an Greta Garbo oder Marlene Dietrich oder an das Leinwandpaar Katharine Hepburn und Spencer Tracy, die weltweite Bekannt- und Berühmtheit erlangten. Mit der Zeit wurde die Haltung liberaler, sodass das Thema Liebe immer differenzierter betrachtet, bearbeitet und dargestellt wurde. So konnten sich Menschen an dem ersten Homosexuellen-Film "Mein wunderbarer Waschsalon", 1985 oder beispielsweise an generationsübergreifender Liebe, wie im Film "Harold und Maude" (1971) dargestellt, erfreuen. Nach und nach differenzierte sich der Blick auf das Phänomen der Liebe und die Resultate wurden filmisch aufgearbeitet und dargestellt. Auf diese Weise wurden polyamoröse Liebesstrukturen wie in "Jules und Jim" (1961) dargestellt oder filmisch aufgearbeitet, wie sich die Liebespraxis entwickelt, wenn die Liebe sozial geächtet wird. Hier kann der Film "Angst essen Seele auf" (1974) von Rainer Werner Fassbinder genannt werden, dessen Adaption für das Theater auch großen Erfolg erzielen konnte.
Die Ausrichtung moderner Liebesfilme
Auch im modernen Liebesfilm spielt die Liebe eine überaus bedeutende Rolle. So wird das Thema in den verschiedenen Genren in interessanten Kontexten behandelt. Unvergessen sind die dramatischen Liebesgeschichten, die in die Kinogeschichte Einzug gehalten haben, wie z. B. "Titanic" (1997), "Der seltsame Fall des Benjamin Button" (2008) oder "Wie ein einziger Tag" (2004), die vor allem einen Fokus auf die Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau setzten. Allerdings ist zu vermerken, dass sich der Liebesfilm im Laufe der Zeit thematisch immer weiter öffnete. So wird das Thema Liebe mittlerweile sogar in Kontexten von Kriminalisierung von Geschlechteridentitäten ("Das dänische Mädchen", 2015) bearbeitet oder in einer immer weiter zusammenrückenden Weltgesellschaft transnationale Liebesbeziehungen künstlerisch in Szene gesetzt.
Wenngleich die Liebe zwischen zwei oder mehreren Menschen in Filmen in verschiedenen Kontexten aufgearbeitet und dargestellt wird, gibt es doch typische Muster, die in vielen Liebesfilmen anzutreffen sind. Typischerweise laufen sich zwei Menschen zufällig über den Weg und finden erst über Umwege zueinander. Das gemeinsame Glück währt zumeist kurz, weil es von inneren (Misstrauen) und äußeren (Familie) Faktoren in Frage gestellt wird. Spannend bleibt hierbei der mögliche Ausgang und das Mitfiebern mit den Protagonisten, obwohl das Happy End des Filmes als obligatorisch zu erwarten ist.
Auch Männer mögen Liebesfilme!
Vorherrschend ist das Bild eines Mannes, der sich seiner weiblichen Begleitung zu Liebe einen romantischen Film ansieht. Allerdings entspricht dies nicht der Wahrheit, denn auch Männer mögen Liebesfilme bzw. Liebeskomödien und Romantik und vergießen dann und wann, wenn jemand aufmerksam hinschaut, die eine oder andere Träne.
Ausblick
Das Thema der Liebe ist universell. Die Liebe war von Beginn des Kinos an bis zum heutigen Tag ein beliebtes Motiv. Und so wie es ausschaut, wird es noch lange so bleiben. Auch wenn sich die Rahmenbedingungen in Zukunft ändern, bleibt das Grundthema immer gleich, denn jeder fühlt sich von Liebesgeschichten angesprochen.
Liebesfilme im Überblick
Abschließend haben wir einige sehenswerte Liebesfilme zusammengetragen und präsentieren zu jedem Film den passenden Trailer sowie eine kurze Zusammenfassung der Handlung.
Stadt der Engel
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Darsteller Nicolas Cage, Meg Ryan FSK ab 12 Jahren Produktionsjahr 1999 Spieldauer 110 Minuten
Der Engel Seth (Nicolas Cage) begleitet Sterbende auf ihrem Weg vom Diesseits ins Jenseits. Als ein Patient im Operationssaal stirbt, trifft er auf die Herzchirurgin Dr. Meggie Rice (Meg Ryan) und ist von ihr fasziniert. Seth verliebt sich in Meggie und stellt sein Leben als Engel in Frage. Er gibt schließlich seine Unsterblichkeit als Engel auf, um mit Meggie zusammen sein zu können.
Pretty Woman
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Darsteller Richard Gere, Julia Roberts FSK ab 12 Jahren Produktionsjahr 1990 Spieldauer 115 Minuten
"Pretty Woman" ist ein Liebesfilm um den reichen Geschäftsmann Edward (Richard Gere), der sich in die attraktive Prostituierte Vivian (Julia Roberts) verliebt. Die Liebe beruht auf Gegenseitigkeit und veranlasst beide, ihr bisheriges Tun zu hinterfragen. Jedoch kommt es zwischen Edward und Vivian fast zum Bruch, denn es müssen diverse gesellschaftliche Hürden und Widrigkeiten überwunden werden, bevor es ein Happy End für das Paar gibt.
Vom Winde verweht
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Darsteller Vivien Leigh, Clark Gable FSK ab 12 Jahren Produktionsjahr 1941 Spieldauer 224 Minuten
"Vom Winde verweht" ist ein US-amerikanischer Liebesfilm mit der Hauptdarstellerin Vivien Leigh und dem Hauptdarsteller Clark Gable, der zu einem der großen Klassiker der Filmgeschichte zählt. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Margaret Mitchell und spielt in den USA des 19. Jahrhunderts. Die Handlung setzt kurz vor dem Beginn des Sezessionskrieges auf einer Baumwollplantage ein und erzählt die epische, kriegsgeplagte Liebesgeschichte von Scarlett O'Hara und Rhett Butler.
Titanic
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Darsteller Leonardo DiCaprio, Kate Winslet FSK ab 12 Jahren Produktionsjahr 1999 Spieldauer 188 Minuten
Der Film "Titanic" erzählt die Geschichte des Untergangs des gleichnamigen Passagierschiffs im Jahr 1912 in Form von einem romantischen Drama. Das damals modernste Schiff zur Beförderung von Personen befindet sich im April 1912 auf seiner Jungfernfahrt, als es mit einem Eisberg kollidiert und sinkt. Zentrales Erzählmoment von Titanic ist eine tragische Romanze zweier Personen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Milieus, die es so in der Realität nicht gegeben hat. Die Hauptfiguren sind erfunden.
Rendezvous mit Joe Black
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Darsteller Brad Pitt, Anthony Hopkins, Claire Forlani FSK ab 6 Jahren Produktionsjahr 1999 Spieldauer 173 Minuten
"Rendezvous mit Joe Black" ist ein US-amerikanischer Spielfilm mit Brad Pitt und Anthony Hopkins, der von dem sterbenden Milliardär Parrish (Anthony Hopkins) handelt, der von seinem Tod (Brad Pitt) heimgesucht wird - einem Tod in menschlicher Gestalt, der das Leben kennenlernen möchte. Er und Parrish treffen die Vereinbarung, dass Parrish so lange weiterleben dürfe, wie er dem Tod als Führer diene und seinen Aufenthalt auf der Erde interessant gestalte.
Tatsächlich ... Liebe
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Darsteller Hugh Grant, Keira Knightley, Colin Firth, Emma Thompson, Alan Rickman FSK ab 6 Jahren Produktionsjahr 2003 Spieldauer 130 Minuten
"Tatsächlich ... Liebe" ist eine romantische Komödie des britischen Erfolgsregisseurs Richard Curtis (hat auch Regie geführt), von dem auch das Drehbuch stammt. Es handelt sich um einen Episodenfilm, dessen Handlung fünf Wochen vor Weihnachten einsetzt. Die geschickt ineinander verwobenen Episoden warten mit der Botschaft auf, dass "Liebe tatsächlich überall" ist. Erzählt werden die manchmal heiteren, manchmal traurigen Geschichten zahlreicher Protagonisten. Der ideale Film für die Vorweihnachtszeit!
Bodyguard
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Darsteller Whitney Houston, Kevin Costner FSK ab 12 Jahren Produktionsjahr 1998 Spieldauer 124 Minuten
Rachel Marron (Whitney Houston) ist ein gefeierter Star und erhält Drohbriefe von einem Stalker. Zu ihrer Sicherheit engagiert ihr Manager den Bodyguard Frank Farmer (Kevin Costner). Obwohl Rachel den professionellen Leibwächter zunächst ablehnt, verliebt sie sich letztendlich in ihn. Frank ist zwischen seinen Gefühlen und seiner Professionalität hin und her gerissen. Bei der Oscar-Verleihung kommt es zum Machtkampf zwischen dem Leibwächter und dem Stalker.
Das Haus am See
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Darsteller Keanu Reeves, Sandra Bullock FSK ohne Altersbeschränkung Produktionsjahr 2006 Spieldauer 95 Minuten
Alex Brunhan (Keanu Reeves) findet in seinem neuen Haus einen Brief der Vormieterin Kate Forster (Sandra Bullock) im Briefkasten. Er antwortet ihr und zwischen den beiden entwickelt sich eine Brieffreundschaft. Hierbei stellt sich heraus, dass Alex im Jahr 2004 und Kate im Jahr 2006 lebt. Sie verlieben sich ineinander und verabreden sich zu einem Date in der Zukunft, zu dem Alex jedoch nicht erscheint.
E-Mail für Dich
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Darsteller Tom Hanks, Meg Ryan FSK ab 6 Jahren Produktionsjahr 1998 Spieldauer 115 Minuten
Der Liebesfilm "E-Mail für Dich" handelt von einer Buchhändlerin (Meg Ryan), die vor geschäftlichen Problemen steht, weil ein großer Buchdiscounter in der Nähe ihres kleinen, liebevoll geführten Ladens eröffnet wird und ihr Konkurrenz macht. Privat entdeckt die romantische Geschäftsfrau einen Seelenverwandten (Tom Hanks) im Internet, mit dem sich tiefgründige Dialoge via E-Mail entwickeln. Weder sie noch er ahnen, dass sie Konkurrenten sind.
Her
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Darsteller Joaquin Phoenix, Scarlett Johansson, Amy Adams, Rooney Mara, Olivia Wilde FSK ab 12 Jahren Produktionsjahr 2013 Spieldauer 121 Minuten
"Her" ist ein US-amerikanischer Spielfilm mit Joaquin Phoenix, Scarlett Johansson und Rooney Mara. Der 2013 entstandene Film (Kinostart 27.03.2014) lässt sich den Genres Science-Fiction und Liebesdrama zuordnen. Er handelt von einem Mann namens Theodore Twombly (Joaquin Phoenix), der sich in die zärtliche Stimme seines Computerbetriebssystems (Scarlett Johansson) verliebt. Schon bald sieht der haltlose Theodore sich mit Liebesproblemen ganz anderer Art konfrontiert. Kann eine Liebe, in der das Körperliche abwesend ist, überhaupt funktionieren?